Odile Lueken lebt und arbeitet als Grafikdesigner und Künstlerin seit 30 Jahren in Hamburg. Sie kreiert vielseitige Kompositionen und Konzepte inspiriert von ihrer Tätigkeit als Grafikdesignerin. Zufall, Imperfektion und Experiment charakterisieren ihr Werk. 2020 schloss sie eine 3-jährige künstlerische Meisterklasse an der Freien Kunstakademie Augsburg bei Rainer Kaiser ab. 

Mit ihren handgeschnittenen Collage-Arbeiten kreiert Odile Lueken eigene, fantasievolle Welten, in denen Figuren, Wesen und Formen in assoziativen Landschaften angeordnet werden. Zusammen mit offenen Titel wie 'Drowning' oder 'Cold Eye' werden die Betrachter:innen in surrealistischer Manier in ihrer Rezeption geleitet und angeregt. Diese bunten Collagen aus unterschiedlichen Materialien, wie Zeitschriftenausschnitten oder Fotokopien, wurden in einem zweiten Schritt als monochrome Radierungen vervielfältigt. Die Collagen entstanden erstmals als eine visuelle Form des Tagesbuchs, 'Tempelbuch', auf einer Japanreise. Zwischenzeitlich setzte sie ihre Motivsammlung im Alltag fort und arbeitet an einem dritten Tempelbuch.

Auch in ihren Cyanotypien ist der Abdruck realer Objekte allgegenwärtig: Landkarten, gefaltete Origamifiguren oder Schiffchen. Durch die 1842 entwickelte Belichtungstechnik werden die Objekte in eindrucksvollem Cyanblau auf das Papier gebannt. In der neusten Serie, den 'Kayiogrammen' werden am Strand gesammelte Objekte (überwiegend Plastikelemente und Netze) in gefaltete Schiffchen integriert und belichtet. Motivisch und inhaltlich verbindet Odile Lueken damit ihre Begeisterung für die japanische Kultur und das Origamifalten mit aktuellen Themen wie der Umweltverschmutzung und der ungewissen Zukunft unserer Ozeane.